Heute geht es um ein aktuelles und wichtiges Thema, das – im wahrsten Sinne des Wortes -heiß diskutiert wird und die Saunaszene vor eine große Herausforderung stellt:

Seit dem 1. November 2024 ermöglicht das Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland, den Geschlechtseintrag beim Standesamt jährlich zu ändern, unabhängig vom biologischen Geschlecht. In Reaktion darauf hat der Deutsche Sauna-Bund Empfehlungen für den Zutritt zu geschlechtsspezifischen Bereichen wie der Frauensauna ausgesprochen. Demnach sollen nur Personen mit weiblichen primären Geschlechtsmerkmalen Zugang erhalten, wobei der Geschlechtseintrag im Ausweis nicht ausschlaggebend ist. Zudem wird eine Sichtkontrolle des Erscheinungsbildes an der Kasse vorgeschlagen.

Diese Empfehlungen werfen komplexe Fragen auf. Unsere ersten Gedanken dazu möchten wir in unserer aktuellen Podcast-Folge differenziert und multiperspektivisch diskutieren.

Grundsätzlich: Wir sehen die Gefahr, dass zwei vulnerable Gruppen – Frauen und trans* bzw. nicht-binäre Personen – gegeneinander ausgespielt werden. Die vorgeschlagene Sichtkontrolle empfinden wir als indiskret und problematisch. 
Unserer Meinung nach sollte der Fokus darauf liegen, das eigentliche Problem zu benennen: Männer, die bewusst Regeln missbrauchen oder lügen, um Zugang zu geschützten Räumen zu erhalten.

Es ist uns ein Anliegen, dass auch trans* und nicht-binäre Menschen in der Sauna geschützt und respektiert werden. In der Podcast-Folge erörtern wir mögliche Ansätze, um sowohl Sicherheit als auch Awareness, Inklusion und Diversity zu gewährleisten. Wir freuen uns über Feedback und den Austausch mit der Community. 

Potenzielle Lösungen und neue Perspektiven

In der Podcast-Folge sprechen wir auch über mögliche Lösungsansätze:

  • FINTA-Saunen (für Frauen, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Personen) könnten eine Möglichkeit sein.
  • In vielen Clubs und Cafés funktioniert das Konzept, Räume für All-Gender und FINTA-Personen  (FINTA = Frauen, Intersexuelle, Nonbinäry, Transpersonen, Agender) zu schaffen. Dies wäre eine Möglichkeit, die man auf die Sauna übertragen könnten.
  • Ein starker Fokus darauf, von Seiten der Therme/Sauna eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich wirklich alle Menschen sicher und respektiert fühlen, ist essenziell. Gutes Personal schafft Sicherheit.

Saunen müssen Schutzräume bleiben, in denen Männer, die bewusst eindringen, um übergriffig zu werden, keinen Platz haben. 


Ein erster Schritt – und noch lange nicht das Ende der Diskussion

Wir möchten betonen, dass dies unsere ersten Gedanken zu diesem komplexen Thema sind. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind offen für Feedback und neue Perspektiven. Unser Ziel ist es, weiter an diesem Thema dranzubleiben und eine Diskussion zu fördern, die dazu beiträgt, dass Saunen für möglichst viele Menschen sicher und zugänglich werden.

Wenn ihr uns eure Sichtweise schildern oder Kritik äußern möchtet, freuen wir uns sehr über eine Nachricht! Insbesondere trans* und nicht-binäre Personen laden wir herzlich ein, mit uns ins Gespräch zu kommen. Gerne möchten wir Interviews führen, um als Ally für eure Anliegen einzutreten.

Liebe Grüße von Pauline und Ingvar – und ihr wisst ja: immer schön entspannt bleiben!

PS:  
Ein kleiner Exkurs zu unserem Werbepartner: Eine weitere Lösung sind natürlich kleinere Saunen, die mit privaten Gruppen genutzt werden können, in denen man sich kennt: Für diejenigen, die das Saunaerlebnis gerne privat genießen möchten, bietet Manokin hochwertige Außensaunen für den heimischen Garten an. Mit dem Code ABENTEUERWELLNESSerhältst du 400 Euro Rabatt auf deine Bestellung. Schreibe einfach eine E-Mail an info@manokin.at und sichere dir deine persönliche Wellness-Oase.

Quellen:

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2 comments on “158 Frauensauna und das Selbstbestimmungsgesetz – Welche Herausforderungen gibt es?!

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Comments

  1. Danke für die umfassende Argumentation. Das Thema ist ja nicht nur für die Sauna relevant, sondern wird aktuell breit diskutiert. Und das Problem ist aber, dass zwei nur schwer oder gar nicht vereinbare Interessen aufeinander prallen. Da sind Trans-Menschen, Intersexuelle oder Nonbinäre, die für ihr Recht gekämpft haben, ihre Geschlecht selber zu wählen, und damit nun erfolgreich waren. Und da sind Frauen, die auf ihre Safe-Spaces beharren, und keine biologischen Männer auf in ihren Toiletten, Umkleidegarderoben, in FKK-Bereichen oder in Saunen haben möchten. Und das ganz unabhängig davon, ob von diesen biologischen Männern tatsächlich eine Gefahr droht.
    Insofern kann auch der Vorschlag von FINTA-Saunen keine Lösung sein.
    In der Regel sind die Männer bezüglich Nacktheit viel entspannter. Deshalb wären die “INTA” vermutlich besser bei den Männern aufgehoben. Wobei: Eine Männersauna gibt es ja meistens sowieso nicht, und unter “gemischt” sind alle wunderbar willkommen.
    Übrigens ist die separate Frauen-Sauna sowieso ein Problem. Natürlich ist das sinnvoll für viele Frauen, die sonst gar nicht kommen würden. Aber das führt dazu, dass die Frauen in der gemischten Sauna noch viel mehr in der Unterzahl sind. Und sich dann Frauen unwohl fühlen, die eigentlich in der gemischten Sauna, mit Freunden beiderlei Geschlechts ganz zufrieden wären.

    • Pauline und Ingvar Mai 6, 2025

      Danke dir für deinen Kommentar! Genau mit solchen konstruktiven Gedankengängen kann man gut Anfangen Lösungen zu finden, die für alle passen. 🙂 “INTA” möchten ja aber vielleicht auch nicht mit Männern saunieren. Wir sind uns sicher, wenn alle offen und neu denken, werden sich gut Möglichkeiten finden! Eine Möglichkeit wäre z.B. Frauen-Sauna und FINTA-Sauna anzubieten, dann können alle dort saunieren, wo sie sich am wohlsten fühlen. Pauline ist in der FINTA-Sauna gerne mit dabei und fühlt sich da auch sehr wohl. In diesem Sinne: Immer schön entspannt bleiben! Pauline und Ingvar